HISTORIA BREMVM - Die Geschichte(n) der Ortsgemeinde Bremm an der Mosel
Weinchronik
    von Franz Josef Blümling
Im Jahre 1333 hatte man einen so überflüssigen Weinwuchs, dass wenn Einer dem Anderen ein Fass gelehnt, dieser ihm ein anderes voll des besten Weines gefüllt; 2 Maas wurden für 1 Heller verkauft. Es mussten aus Mangel an Gefäßen viele Trauben an den Stöcken gelassen werden.
1442 kostete das Fuder 2 fl.
1471 galt das Fuder vom Besten 15 fl.
1484 war wiederum solcher Überfluss an Wein, dass zu Wittlich 40 Maas um ein Ei verkauft wurden (?).
1504 konnte das Maaß um 1 Kr. abgelassen werden.
1511 war der Wein dagegen so teuer, dass das Maas von 6 auf 10 Heller im Preise stieg.
1518 kam bei allgemeiner Teuerung das Fuder auf 36 fl.
1554 wurde das Fuder mit 22 fl. 10 Kr. bezahlt.
1562 trat große Teuerung ein
1573 wiederholte sich die Teuerung
1590 früher Herbst – köstlicher Wein
1626 den 26. Mai alles erfroren, also dass im Herbst nicht eine Traube gefunden worden
1627 war der Wein sauer
1628 gar nichts
1629 guter Wein
1637 sehr schlechter Wein. Pest und Hungersnot rafft unzählige Menschen hin
1638 sehr viel und überaus gut – am 6. Juni war die Traubenernte verblüht
1639, 1640, 1641, 1642, 1643 Fehljahre. Der Most wurde Holzäpfelbrühe genannt
1644 wenig und gut
1645 sehr schlecht
1646 mittelmäßig
1647 viel und gut
1648 mittelmäßig
1649 wenig und gut
1650 wenig und sauer
1660 sehr gut und viel. Der Domcholaster v. Metternich schrieb an das Domcapitel: „Alle Fässer und Zehntbütten sind so voll, dass die Leute mit Lesen einhalten müssen; der Segen Gottes ist so reicht, dass nicht zu sagen. Ich sehe jetzt meine junge Stöck mit Elend an, dass die Vorsicht nicht ein paar Jahr ehender in die Welt kommen sein, umb auch mit ihren Kameraden so schön behängt zu sein; es schadet mir denn 500 Rthr (Rhein. Thaler)
1665 mittelmäßig und wenig
1666 viel und gut – Grassierung der Pest
1669 sehr gut und teuer
1670 gut – man gab im Tauschhandel 5 Malter Korn für 1 Ohm Wein
1673 nicht beschrieben – wahrscheinlich war die Ernte zu gering
1674 gering
1675 sehr schlecht
1676 viel und gut
1677 mittelmäßig
1678 viel und gut
1679 gering
1660 viel und gut
1681 wenig und gut
1682 gering
1683 viel und gut
1684 ein halber Herbst – überaus gut
1685 schlecht – am 11. März fror die Mosel während einer Nacht zu, und nichts desto weniger fand man am 24. Mai blühende Trauben; aber Frost mit Eis, welcher am 29. Juni eintraf, verdarb wieder Alles
1686 schlecht
1687 gering
1688 mittelmäßig
1689 gering
1690 mittelmäßig
1691 wenig und gut
1692 ein halber Herbst, schlecht. Wegen Frost
1693 ein halber Herbst, gering
1694 viel und gut
1695 wenig und sehr schlecht
1696 ein halber Herbst, gering
1697 ein halber Herbst desgleichen
1698 ein drittel Herbst desgleichen
1699 viel und gut
1701 viel und gut
1702 desgleichen
1703 ein halber Herbst, gut
1704 ein drittel Herbst, sehr gut
1705 zwei drittel Herbst, gut
1706 viel und gut
1707 viel und gut, doch geringer als voriges Jahr – große Zerstörungen durch die Franzosen „Gott bewahre uns ferneres, vor Feuer und Brand, Krieg und Pest. Amen
1708 mittelmäßig und wenig
1709 alles erfroren samt dem Korn im kalten Winter
1710 viel, so gut wie 1707
1711 wenig und geringer als voriges Jahr
1712 gut und sehr viel über Menschen gedenken
1713 schlecht und wenig
1714 mittelmäßig
1715 gut
1716 sauer und wenig
1717 mittelmäßig und viel
1718 extra gut und mehr als voriges Jahr
1719 gut und auch viel. Am 2. Juli starker Kieselschlag
1720 mittelmäßig
1721 sehr wenig und sehr schlecht
1722 ein halber Herbst, mittelmäßig
1723 kostbar, ziemlich viel, kein besser Herbstwetter konnte gefunden werden
1724 sehr gut
1725 sehr schlecht und wenig, nach Allerheiligen wurde gelesen
1726 sehr gut und delikat
1728 viel und mittelmäßig
1729 viel und gut
1730 ein drittel Herbst
1731 viel und gut
1732 sehr wenig und schlecht
1733 desgleichen
1734 viel und gut
1735 wenig und schlecht
1736 ein halber Herbst - mittelmäßig
1737 desgleichen
1738 kostbar gut, doch etwas geringer
1739 mittelmäßig viel
1740 erfroren, an vielen Orten nicht gelesen worden
1741 wenig aber sehr gut
1742 schlecht, vom Frost gedrückt
1743 ein halber Herbst sehr gut. Die Weinberge haben im Juni erst angefangen auszuschlagen
1744 viel und gut; den 7. Martij ist großer Schnee gefallen und darauf große Kälte gefolgt
1745 ein halber Herbst, gut; die Maß anfangs zu 3, nachgehends zu 4 Batzen verzapft worden
1746 trefflich gut und ist die Maß anno codem vor 4 Batzen verzapft, hat aber wenig geben indem die Rebenstichler dahier einen, ja den mehrsten Schaden in den Wingerten verursacht haben
1747 gut, doch geringer als 1746. Viel mehr von wegen wachsbaren Wetter der Rebstock gering gewachsen, sofort die Rebenstichler an den Potten so großen Schaden nicht verursacht sondern mit den Wickeln zu machen sich haben begnügen lassen müssen
1748 viel und sehr gut, vorzüglich; nach Johannistag sein die Wein in Ausschlag kommen wegen schlechten Wetters, Regen und Kälte
1749 ein halber Herbst
1750 ein drittel Herbst, sehr gut
1751 ein drittel Herbst, sehr gut
1752 ein halber Herbst, sehr schlecht
1753 viel und mittelmäßig
1754 ein drittel Herbst mittelmäßig
1755 ein halber Herbst desgleichen
1756 viel und mittelmäßig
1757 wenig und mittelmäßig
1758 viel und sehr schlecht
1759 ein halber Herbst sehr gut
1760 viel und sehr gut
1761 ein drittel Herbst mittelmäßig
1762 viel und sehr gut, vorzügliche
1763 sehr wenig und äußerst schlecht, sauer
1764 desgleichen
1765 ein halber Herbst
1766 ein drittel Herbst, sehr gut
1767 sehr wenig und sehr schlecht, sauer
1768 ein drittel Herbst, mittelmäßig
1769 sehr wenig und sehr schlecht
1770 sehr wenig aber gut
1771 viel und mittelmäßig. Mitte Mai starker Kieselschlag
1772 viel und gut
1773, 1774, 1775 bis 1782 teilweise halbe und drittel Ernte
1783, 1784 halbe Ernte aber gut
1785, 1786, 1787, 1788, 1789, 1790, 1791 mittelmäßig
1792 sauer
1793, 1794, 1795 mittelmäßig
1796 sehr schlecht
1797 sehr schlecht
1798 bis 1804 mittelmäßig
1805 sehr wenig und schlecht
1806 bis 1808 mittelmäßig
1809 sehr schlecht
1810 mittelmäßig
1811 viel und sehr gut
1812 halber Herbst, gut
1813 und 1814 sehr schlecht
1815 ein drittel Herbst, gut
1816 und 1817 schlecht
1817 herrschte unter allen Gattungen von Lebensmitteln eine große Teuerung. In allen Gegenden wurden Wohltätigkeits-Vereine gegen die Noth für die ärmste Bevölkerung gebildet.
1818 Mittelmäßig
1819 viel und sehr gut - vorzüglich
1820 schlecht
1821 desgleichen
1822 viel und sehr gut
1823 schlecht
1824 drittel Herbst
1825 halber Herbst - vorzüglich
1826 viel und mittelmäßig
1827 sehr wenig und sehr gut
1828 viel u. mittelmäßig
1829 schlecht
1830 schlecht
1831 wenig und gut
1832 wenig und mittelmäßig
1833 viel und mittelmäßig
1834 viel und sehr gut - vorzüglich
1835 viel und mittelmäßig
1836 mittelmäßig
1837 gering und schlecht
1838 gering
1839 mittelmäßig
1840 wenig und schlecht
1841 wenig und schlecht
1842 gut – sogar vorzüglich
1843 gering
1844 gar nichts
1845 wieder nichts
1846 sehr gut und viel
1847 gering
1848 mittelmäßig
1849 mittelmäßig
1850 gering
1851 gering
1852 mittelmäßig
1853 gering
1854 nichts
1855 gering
1856 gering
1846 - 1856 Infolge geringer Jahrgänge sind viele Winzer von der Mosel nach Amerika ausgewandert
1857 sehr gut und viel
1858 sehr gut – aber nicht viel
1859 sehr gut
1860 sehr schlecht, sauer, genannt „Garibaldi“
1861 gut
1862 sehr gut
1863 Mittelwein
1864 mittelmäßig
1865 sehr gut
1866 mittelmäßig und viel
1867 nichts – am 4. Juni alles erfroren
1868 sehr gut und viel
1869 wenig und gering
1870 mittelmäßig und viel
1871 schlecht und wenig
1872 nichts
1873 mittelmäßig - wenig
1874 sehr gut
1875 gut
1876 gut
1877 nichts – am 26. September erfroren
1878 mittelmäßig und sehr wenig
1879 nichts
1880 Ertrag unbedeutend. Der Winter setzte in den Monaten Januar und Februar mit solcher Stärke ein, dass viele Rebstöcke und Obstbäume zu Grunde gingen.
1881 mittelmäßig - viel
1882 schlecht - wenig
1883 mittelmäßig bis gut
1884 sehr gut
1885 mittelmäßig - wenig
1886 mittelmäßig – viel. Erstes Auftreten der Peronospora.
1887 mittelmäßig - wenig
1888 schlecht - wenig
1889 mittelmäßig - wenig
1890 mittelmäßig – sehr wenig
1891 sehr wenig
1892 gut – schlechtes Frühjahr
1893 sehr gut. Qualität des Weines ausgezeichnet. Die Trauben gärten in den Bütten. Binnen drei Monaten fiel kein Regen. Die Wiesen und Kleefelder wurden dürr.
1894 gering - wenig
1895 wenig aber gut
1896 gering aber viel
1897 gut
1898 gering
1899 mittelmäßig - viel
1900 gut - wenig
1901 gut - viel
1902 gering - wenig
1903 mittelmäßig – sehr viel
1904 sehr gut - viel
1905 gut
1906 gut - wenig
1907 mittelmäßig
   
   
  Fortsetzung folgt...
  Vom Weinbau an der Mosel liegen seit dem IV. Jahrhundert recht deutliche Angaben über die Ernteergebnisse einzelner Jahre vor.
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