Erste
deutliche Funde, die auf eine frühe
Besiedlung von Bremm hinweisen, finden
wir auf dem Berggrad Calmont. Dort wurde
ein quadratisches Fundament mit
zahlreichen Ziegelsteinen aufgefunden,
das auf ein spätrömisches
Höhenheiligtum hinweist. Besonders die
Kleinfunde, wie die zahlreichen Münzen
und Fragmente von Glas, Keramik und
Votivfigürchen aus Terrakotta lassen
darauf schließen, dass der Tempel vom
zweiten bis zum vierten Jahrhundert nach
Christus bestand. Hinweise auf die hier
verehrten Gottheiten haben die Grabungen
noch nicht ergeben. Das ist auch darauf
zurückzuführen, dass die ständigen
unerlaubten Schürfungen und
Raubgrabungen die archäologischen
Befunde zerstört haben. Ganz in der
Nähe davon kamen bei verschiedenen
Raubgrabungen, wobei u. a. auch eine
Zisterne ausgehoben wurde, an
nennenswerten Funden mehr als 120 Münzen
des frühen 2. bis späten 4.
Jahrhunderts (Schlussmünze: vor 388),
eine Scheibenfibel, 12
Terrakottenfragmente und zahlreiche
Keramikscherben zutage.
Auf die römische Besiedlung weist
auch der Name Calmont hin, den die Römer
Calidus Mons nannten, was so viel wie
heißer Berg heißt. Vermutlich erkannten
schon die Römer die Vorteile dieses
Berges zum Anbau von Reben. Hat doch der
Calmont eine reine südliche Hanglage,
besteht aus Schiefergestein und ist steil
ja sogar der steilste Weinberg
Europas.
Nun finden wir auf einer alten
Landkarte auf dem Bremmer Calmont, ganz
in der Nähe des Höhenheiligtums, einen
Burgberg . Bork nannten die Franken einen
von den Römern übernommenen befestigten
(mit Steinen gebaut) Land-Gutshof (Villa
rustica). Wenn es also auf dem Calmont
ein Höhenheiligtum gab, dann liegt es
nahe, dass sich auch unweit davon eine
Rastgelegenheit befand, wo Besucher der
Kultstätte versorgt wurden.
Jedoch nicht nur über diesen Burgberg
gibt es einen Bezug zu einer Verwurzelung
des Ortes in der Frankenzeit: Im Jahre
1097 wird eine Stiftung des Propstes
Poppo von St. Simeon bestätigt, wonach
dieser das von seinen Eltern überkommene
Erbgut samt einem Teil des Gutes seiner
Geschwister dem Stift St. Simeon schenkt
. Die Verwaltung der Güter oblag einem
Haupthof des Stiftes in Eller . Zu diesem
gehörten die Einkünfte aus mehreren
Gemeinden aus dem Umfeld. Dazu zählten
auch solche aus Bremm. Sie bestanden aus
dem achten Teil der Kircheneinkünfte und
einem halben Fuder Zinswein . Die
Großpfarrei Eller war zuvor im Besitz
des St. Germanstiftes in Speyer, das
seine Rechte auf eine Schenkung des
König Dagoberts 1.(regierte 623
639) zurückführt . Der Ursprung der
Pfarrei Eller neben der Pertinenz in
Bremm kann also ohne Weiteres schon in
der fränkischen Epoche zu finden sein.
Diese Vermutung wird dadurch gestärkt,
wenn man weiß, dass dieser merowingische
König Dagobert im Gebiet der mittleren
Mosel begütert war und die Nachbarorte
von Bremm, und zwar Eller, Ediger und
Neef dies auch nachweisen können.
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Der Name des
Ortes Bremm wird in der Geschichte recht
unterschiedlich genannt: Erstmals
erscheint die Bezeichnung Brembe anno
1025 , als Pfalzgraf Ehrenfried 1025
Stock Weinberge nebst leibeigenen Winzern
bestätigt wurden. Bei dieser
Überlieferung wird auch gleichzeitig
festgestellt, dass Bremm einer der ersten
Orte an der Mittelmosel ist, wo Reben
gepflanzt wurden. Auch 1051 wird noch
einmal ausdrücklich Brembe aufgeführt
und zwar als dem Kloster Brauweiler
Güter der polnischen Königin Richeza
bestätigt werden. Dazu gehörte auch ein
solches in Brembe . Danach wird der Ort
auch Breme, Brimba, Brempt, Brunne,
Bremme, Bremba, Bremmen, Bremter,
Bremuge, Brem und Bremd in schriftlichen
Überlieferungen genannt.
Wie ist der Name entstanden? Was lag
der Namensgebung zu Grunde?
Namensforscher Jungandreas erkennt den
Ursprung des Ortsnamens Brembe in der
moselfränkischen Bezeichnung Breme, wie
der Ginsterbusch genannt wurde . Eine
solche Namensdeutung findet Bestätigung
in der niederländischen Bezeichnung für
Ginster. Noch in der heutigen Zeit wird
dort der Ginster Brem genannt . Bremm ist
in der niederländischen Stadt Veldhoven
ein Stadtteil, und es ist bekannt, dass
dieser auf einem ursprünglichen
Ginsterfeld erbaut wurde. In Veldhoven
gibt es übrigens auch einen
Karnevalsverein, der sich Bremmkaters
nennt.
Auch in Saarbrücken gibt es einen
Stadtteil, der sich Bremm nennt
und zwar Goldene Bremm. Das Goldene
könnte für die auffallend gelbe Blüte
des Breme-Strauches stehen. Im aktuellen
Lehrbuch der biologischen
Heilmittel wird auch noch heute
Bremm(e) mit Ginster gedeutet.
Es fällt auf, dass noch heute der
markante und weit sichtbare Felshang
oberhalb der Pfarrkirche auffallend viel
mit Ginstersträuchern bewachsen ist.
Unterhalb desselben, im Umfeld des
uralten Gotteshauses (bereits im Jahr
1360 belegt ) dürften somit die ersten
Häuser der Moselgemeinde Brembe
gestanden haben.
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