Es macht
schon nachdenklich, wenn allgemein
festgestellt wird, dass die globale
Klimaveränderung sich auch deutlich in
unserer Region niederschlägt. Regengüsse,
die sich mit 80 Liter Wasser und auch
mehr auf einen Quadratmeter an einem Tag
ergießen, sind nicht selten.
1964 wurde der Moselkanal in Betrieb
genommen. Es gab nunmehr am Flussufer
keine Sumpfwiesen mehr - nur noch stark
reduzierte Weidenfelder und
Gartenflächen, wo zuvor das Wasser
tagelang gespeichert wurde, dort
verdunstete oder nach und nach in das
Flussbecken absickerte.
Hinzu kommt noch, dass durch die fast
überall im Moseltal vorgenommene
Flurbereinigung die Niederschläge auf
modernen geteerten Weinbergswegen in
Abflussrinnen aufgefangen werden und in
Betonrinnen sturzartig zum Fluss
abgeführt werden.
Dies alles zusammen konnte nur dazu
führen, dass wir ab den 1960er Jahren in
relativ kurzen Abständen Hochwasser in
einer solchen Stärke haben, wie es noch
nie so war.
Hochwasser der Mosel über 800 cm;
gemessen nach dem Pegelstand in Cochem;
Beginn der Aufzeichnungen 1818;
aufgeführt sind nur die großen
Hochwasser; die normale Wassertiefe liegt
bei einem Pegelstand von 230 250
cm.
Wir hatten also in der Zeit von 140
Jahren (von 1818 1958) 24 starke
Hochwasser - in den letzten 38 Jahren
hatten wir derer 19!
Die größte Überschwemmung
überhaupt war am 22.12.1993. Der Pegel
stieg bis 1034 cm, und 4165 Kubikmeter
Wasser (4165 Fuder!) stürzten je Sekunde
durch das Moseltal!
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