| Die
                        geschichtliche Darstellung und Legende
                        des Heiligen Laurentius ist im Vorbericht
                        ausführlich beschrieben. Der nun
                        folgende Bericht befasst sich daher mit
                        der Verehrung und der Bedeutung als
                        Schutzpatron für unsere Kirche und den
                        Weinort Bremm. Nach dem Ende der
                        Christenverfolgung wurde im Jahre 330
                        unter Kaiser Constantin in Rom dem hl.
                        Laurentius zu Ehren die erste Kirche
                        errichtet, der bald viele weitere
                        folgten. Die eigentliche weitverbreitete
                        Verehrung begann um 955; um 1097 wird
                        hier in Bremm eine Kirche unter den
                        Schutz des hl. Laurentius gestellt.
                        Später wird 1860 eine neue Kirche
                        gebaut, 1895 wurde sie um 1/3
                        vergrößert auf die heutige Größe mit
                        dem schönen Kreuzgewölbe. Im Laufe der
                        Zeit wurde sie mehrmals renoviert und
                        Veränderungen vorgenommen  zuletzt
                        1995  gemäß dem heutigen Stand.
                        Eine Renovierung am Kirchturm, im
                        Eingangsbereich der Kirche und der Empore
                        wurden Ende 2007 abgeschlossen. Den hl. Laurentius  unseren
                        Schutzpatron sehen wir auf diesem Altar
                        (von 1630) ganz oben auf einem Feuerrost
                        und seitlich links ein Standbild
                        ebenfalls mit Rost (das Martyriums
                        Werkzeug). Er wurde hier in Bremm angerufen mit
                        der Bitte um Schutz vor Unwetter und
                        schlechten Ernten  und mit der
                        Bitte um eine gute Weinernte. Als Zeichen
                        des Dankes wird auch heute noch an seinem
                        Gedenktag am 10. August diese Figur mit
                        einer reifen Traube geschmückt. Wenn bis
                        zu diesem Festtag noch keine Trauben
                        herangereift waren, dann gab es eine
                        schlechte Ernte  das möge der hl.
                        Laurentius verhindern. Außer dieser Dankesbezeugung kommt
                        die Verehrung des hl. Laurentius noch in
                        vielfacher Art und Weise zum Ausdruck. Die Pfarrgemeinde und auch der
                        Kirchenchor tragen den Namen St.
                        Laurentius und gemeinsam singen wir das
                        Lied Laurentius, du
                        Schutzpatron
. Auch die
                        größte Glocke von 1834 in unserem
                        Kirchturm ist dem hl. Laurentius
                        gewidmet. |  | Viele Eltern
                        gaben in den vergangenen Jahrhunderten
                        einem ihrer Söhne den Namen Laurentius.
                        Eine Weinbergslage trägt den Namen
                        Laurentiusberg  es gibt weiter eine
                        Laurentiusbergstraße und einen
                        Laurentius-Weinhof. Weingläser und
                        Flaschenetiketten tragen vielfach die
                        Aufschrift oder das Bildnis des Heiligen. Beim
                        Patronatsfest  oft auch Bremmer
                        Weinkirmes genannt  kommen
                        überwiegend Weine des letzten Jahres zum
                        Ausschank. (siehe Beitrag  Bremmer
                        Kirmes) Bei einem weiteren besonderen Ereignis
                        in unserer Pfarrgemeinde waren wir dem
                        hl. Laurentius zu Dank verpflichtet: Am 27.12.1944 fiel eine Fliegerbombe
                        an die Nordwest-Ecke unserer Kirche und
                        beschädigte Dach, Gewölbe und
                        Kirchturm. Auch die Orgel und die Fenster
                        wurden zerstört. Fromme Christen sind
                        der Meinung, dass der hl. Laurentius
                        unsere Kirche vor der totalen Zerstörung
                        und auch unser Dorf Bremm vor schweren
                        Kriegsschäden bewahrt hat und ihm dafür
                        Dank gebührt. (siehe Beitrag  Eine
                        Fliegerbombe traf am 27. Dezember 1944
                        die Kirche) Ca. ein halbes Jahr lang bis zur
                        Wiederherstellung unserer Kirche fanden
                        die Gottesdienste im Kreuzgewölbekeller
                        der Familie Amlinger (heute Hutter)
                        statt. So konnte der hl. Laurentius, der
                        so oft mit dem Wein in Verbindung
                        gebracht wird, sinnbildlich gesehen, den
                        Gottesdienst mit den Bremmer Winzern auch
                        in einem Weinkeller feiern. In den deutschen Weinbaugebieten gibt
                        es mehrere sogenannte Weinheilige. Der
                        hl. Laurentius ist unser Bremmer
                        Weinheiliger. Vielleicht sollten wir ihm
                        an einer markanten Stelle hier in Bremm
                        ein Denkmal errichten. Dies würde auch
                        unserer Weinbautradition entsprechen. |