Nach dem
Kriegsende musste Deutschland an
Frankreich Reparationszahlungen leisten.
Das erfolgte teilweise in Form von
Steinkohlen- bzw. Kokslieferungen aus dem
Ruhrgebiet in das französische
Saargebiet und nach Lothringen. Nachdem
die Ellerer Brücke 1947 wieder
eingleisig befahrbar war, rollten auch
die schweren Kohlenzüge hier durch das
Moseltal. Am Ellerer oder Neefer Tunnel
standen oben Männer und versuchten mit
Seilen und Stangen Kohlen von den
Güterwagen oben abzustreifen.
Ein mir bekannter Lokführer / Heizer
schleuderte nach Verlassen der Ellerer
Brücke vor Einfahrt in den Tunnel
schnell einige dicke Kohlebrocken von
seiner Lok ins Gebüsch. Wir haben sie
dann mit einem Handwagen in Richtung
Kloster Stuben und mit dem Nachen nach
Bremm in Sicherheit gebracht. Nach einem
Hochwasser 1947 war unser Haus sehr
feucht und so hatten wir etwas
Heizmaterial zum Trocknen des Mauerwerks.
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Während
einer Transportpause der oben erwähnten
Kohlezüge im Kölner Abstellbahnhof
versorgte sich die Kölner Bevölkerung
mit Heizmaterial. Diese Selbstversorgung
kam auch dem damaligen Kölner Bischof Dr.
Frings zu Ohren. Wegen der großen Not
verurteilte er diese Taten nicht und er
rechnete diesen Diebstahl seinen
Schäflein nicht als Sünde
an und billigte es stillschweigend. Daher
wurde dieser Kohlenklau allgemein als
fringsen bekannt.
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