| Stand bei
                        einem Winzer der Verkauf eines Fuder
                        Weines an, dann wurde das volle Fass aus
                        dem Keller auf ein draußen stehendes
                        Fuhrwerk transportiert. Es gab noch keine
                        Weinpumpe, mit der man ein Fass im Keller
                        leer- und ein solches draußen hätte
                        voll pumpen können. Um nun ein
                        Fuderfass aus dem Keller zu schaffen,
                        wurden sechs bis acht Männer benötigt,
                        die Schröter genannt wurden. Diese
                        schlossen sich in einer sogenannten
                        Schröterzunft zusammen. In jedem Dorf
                        waren es immer dieselben Männer, welche
                        die Knochenarbeit besorgten und dafür
                        ein kleines Entgelt bekamen. Ebenso gab
                        es nach vollbrachter Arbeit einige Liter
                        Schröterwein, der meistens
                        an Ort und Stelle getrunken wurde. Die erste Arbeit der Schröter war,
                        das Fass von den Lagern in den
                        Kellereingang zu hieven. Da es in den
                        meisten Kellern sehr eng war, bedeutete
                        auch dieses eine mühselige Arbeit. Zuvor
                        waren zu den Eisenreifen des Fasses noch
                        Reifen aus Birkenholz aufgezogen worden,
                        damit das Fass für den Transport besser
                        geschützt war. Nun wurden die Holme der
                        Schratleiter eingefettet, die dann auf
                        die Kellertreppe gelegt und mit
                        Eisenstäben befestigt wurde. |  | Nach lautem
                        Kommandoruf wurde nun das Fass mit Hilfe
                        von Drahtseilen, die um das Fass gelegt
                        waren und einer primitiven Winde, sowie
                        durch die Kraftanstrengung der Männer
                        über die schmierige und glitschige
                        Leiter die Kellertreppe hinaufgezogen.
                        Höchste Vorsicht war geboten, da auch
                        die Treppen meist steil und schmal waren.
                        Wäre das Fass abgerutscht, hätten die
                        Männer, die dahinter standen, erdrückt
                        werden können. So legten die Männer ab
                        und zu eine Pause ein und sicherten das
                        Fass durch das Unterlegen eines
                        Holzscheites vor dem Hinabrollen ab. Nachdem
                        die Schröter das Fass aus dem Keller
                        transportiert hatten, war die schwerste
                        Arbeit getan. Die anschließende
                        Beförderung des Fasses auf einen
                        bereitstehenden Wagen war die leichtere
                        Arbeit, weil draußen mehr Platz war und
                        die Schratleiter nun weniger Steigung
                        hatte |